Das Studio, das ich während meines Auslandssemesters in Rotterdam belegte, beschäftigte sich mit einem für die Niederlande sehr untypischen Thema: Berge. Aber es ging um ganz besondere Berge, nämlich die, welche entstehen, wenn eine landfill (Mülldeponie) ihre maximale Höhe erreicht, zugedeckt wird und zukünftig nur noch als grüner Hügel wahrgenommen wird. Diesen Prozess hinterfragten wir im Studio kritisch und untersuchten alternative Wege, mit diesem umzugehen.

Mein Fokus fiel bei Exkursionen vor Ort auf „pioneer plants“. Das sind Pflanzen, welche selbst an einem solch kargen Ort Nährboden zum Überleben finden. Das Vorkommen, die Varianz und Verteilung sowie den Lebenszyklus dieser Arten analysierte ich zunächst detailiert (QR Code). Anschließend suchte ich mit meinem Entwurf eine Möglichkeit, die Schönheit dieses natürlichen Prozesses neben der alltäglichen Arbeitsabläufe auf der Deponie sichtbarer zu machen. Dabei entstand eine minimalistische Ausstellungsfläche, welche lediglich aus vier Wänden besteht und in der variabel Erden mit verschiedenen Eigenschaften eingebracht werden. Im Verlauf der Jahreszeiten kuratieren die Pioneer Plants die Ausstellung, indem sie durch die Öffnungen in den Wänden vom Wind eingebracht werden und sich im Verlauf der Monate auf verschiedenen Erden ansiedeln, blühen und verblühen. Dann beginnt der Prozess von vorne.